Insulinresistenz

Was ist Insulin und wozu ist es überhaupt da?

Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Es sorgt wie ein Schlüssel dafür, dass Zucker aus dem Blut in die Körperzellen hinein transportiert werden kann. Bei guter Insulinsensitivität braucht es wenig Insulin dazu, aber bei einer Insulinresistenz besteht eine verringerte Sensitivität der Zellen, auf Insulin zu reagieren, so dass viel mehr Insulin für diese Aufgabe benötigt wird. Dies gilt besonders für Muskel- und Fettzellen und ebenso für die Leber und das zentrale Nervensystem.

Wann kommt es zur Insulinresistenz?

Eine kurzfristige Insulinresistenz des Körpers ist zunächst einmal nicht schlecht, sie kann stressbedingt in Notsituationen auftreten. Eine Insulinresistenz tritt aber am häufigsten dann auf, wenn sich Zellen vor einer Überversorgung mit Energie aus Glukose schützen müssen. Und genau das liegt heutzutage bei einer Vielzahl von Menschen als Dauerzustand vor. Denn die Mehrzahl unserer Mitbürger ist nun übergewichtig.

Was geschieht dann im Körper?

Durch sehr kohlenhydratreiche (Stärke-/zuckerreiche) Nahrung wird der Körper rasch mit Glukose überversorgt. Wenn man sich fortwährend so ernährt, schalten viele Körperzellen auf „insulinresistent“. Die Glukose befindet sich also weiterhin im Blut. Dadurch wird aber auch das Signal vom Gehirn, das „Schlüsselhormon“ Insulin zu produzieren, aufrecht erhalten. Die Folge: der Körper produziert weiter Insulin, bis die überschüssige Glukose in Zellen transportiert werden konnte. Solch ein Energie- und Insulinüberschuss überfordert die Zellen, die sich durch vergrößern und zudem entzünden können [? Übergewicht und die Erkennung von Bauchfett]. Außerdem werden zusätzliche Fettzellen zur Lagerung des Energieüberschusses gebildet – wir nehmen zu [2. Übergewicht]

Die Rutschbahn in Diabetes

Die Überanstrengung der Bauchspeicheldrüse und das „nicht Hinterherkommen“ mit der benötigten Insulinproduktion führt schließlich in vielen Fällen zu Typ-2-Diabetes. Etwa 80% des Diabetes

Typ 2 Risikos resultiert aus  Insulinresistenz. Sie gilt als Begleitdiagnose von Prädiabetes [? Was genau geschieht bei einer Insulinresistenz?].

Eine anhaltende Insulinresistenz erhöht darüber hinaus auch das Risiko für viele weitere Gesundheitsstörungen, wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen und weiterhin zunehmendes Übergewicht.

Insulinresistenz wäre vermeidbar

Die Insulinresistenz ist stark vom Verhalten der Betroffenen abhängig und entsteht meist durch Fehlernährung, Bewegungsmangel sowie Stress –das sind in heutigen Gesellschaften ganz klassische Charakteristika, aber insgesamt vermeidbare. MindCarb zeigt wie!  Und die Betroffenen werden immer jünger. Mittlerweile gibt es übergewichtige Kinder mit Insulinresistenz. Im geringeren Ausmaß spielen auch genetische Faktoren bei der Entstehung einer Insulinresistenz eine Rolle, so dass sie diese Menschen veranlagungsbedingt wesentlich schneller entwickeln als andere.

Was genau geschiet bei Insulinresistenz

Aufgabe von Insulin und relative Unwirksamkeit

Um Energie in Form von Glukose aufzunehmen, benötigen viele Zellen Insulin. Sie haben an ihrer Oberfläche spezielle Stellen (Rezeptor-Proteine) zur Erkennung und Bindung des Insulins. Die Insulinbindung führt dazu, dass die Zelloberfläche Glukose aufnimmt und in die Zelle schleust. Bei einer Insulinresistenz funktioniert dies nicht mehr einwandfrei. Es bedarf je nach Schwere der Insulinresistenz einer höheren Konzentration von Insulin im Blut, damit die Zelle noch Glukose aufnimmt. Bis das effektiv erfolgt, bleibt auch das Signal bestehen, Insulin zur Normalisierung die Blutzuckerkonzentration auszuschütten, und der Insulinspiegel steigt weiter an. Bei einer stark ausgeprägten Insulinresistenz kann die Verstoffwechslung einer kohlenhydratreichen Mahlzeit bis zu 15-mal höhere Insulinspiegel erfordern, als ohne Insulinresistenz.

Überlastung der Bauchspeicheldrüse verursacht Zuckerstoffwechselstörung

Eine Insulinresistenz wird vor allem dann kritisch für den Körper, wenn sie andauert. Für die Insulin ausschüttende Bauchspeicheldrüse bedeutet dies fortwährend einfach viel mehr Arbeit. Daher führt eine anhaltende Insulinresistenz oft auch zu zunehmender Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse, so dass die benötigte Insulinproduktion nicht mehr ausreichend ist. Das ist dann die Vorstufe von Typ-2-Diabetes [Typ-2-Diabetes], der sog. Prädiabetes. Dann bleiben Blutzuckerwerte zumeist nach dem Essen erhöht und mittelfristig kommt es zumeist zur Diagnose Typ-2-Diabetes. Eine anhaltende Insulinresistenz ist also ein Alarmsignal, das ernst genommen werden muss. Ganz zu schweigen von den vielen Krankheitsprozessen und Risiken [Metabolisches Syndrom, Fettstoffwechselstörungen][Detaillierter Herz&Kreislauf], die zusätzlich durch eine Insulinresistenz ausgelöst werden.

Mit dem Prädiabetes bereits vielfaches Gesundheitsrisiko

Man spricht von Prädiabetes, wenn die Blutzuckerwerte nüchtern zwischen 100 und 125 mg/dl liegen oder wenn nach einem Glukosetoleranztest (zwei Stunden nach Gabe von 75 g Glukose) der Blutzuckerwert zwischen 140 und 199 mg/dl liegt. Ein HbA1c-Wert (Langzeitblutzuckerwert) zwischen 5,7 und 6,4 Prozent gilt ebenfalls als Indiz für Prädiabetes. Die Konstellation dieser Zuckerwerte bei Prädiabetes ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Es können zwischen dem Entstehen einer anhaltenden Insulinresistenz und hohen Blutzuckerspiegeln Jahre vergehen. Was hier womöglich im ersten Moment beruhigend klingen mag, ist jedoch vielmehr fatal für die Betroffenen, denn die Insulinresistenz und der beginnende Typ-2-Diabetes werden oft nicht bemerkt, während es aber schon zu Beeinträchtigungen der Organe und Nerven kommen kann. Die Zahlen sprechen hier für sich: Bei der Diagnose eines Typ-2-Diabetes haben bis zu 40 Prozent der Patienten bereits Folgeschäden [? Komplikationen], evtl. sogar einen Herzinfarkt, und das hätte in vielen Fällen vermieden werden können.

Folgeschäden von Insulinresistenz

Des Weiteren erhöht eine anhaltende Insulinresistenz auch das Risiko für eine Vielzahl an anderen Erkrankungen, wie z. B. Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen [4. Risiken für K und H], Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht. Treten alle diese Leiden gemeinsam auf, spricht man auch vom »Metabolischen Syndrom [Metabolisches Syndrom]«.

Insulinresistenz vermehrt Übergewicht

Und zuletzt noch der wirklich bösartige Zirkulus vitiosus mit dem Übergewicht[2.Übergewicht]: Die anhaltende Insulinrestenz entsteht zu ca. 90% im Kontext von Übergewicht. Gleichzeitig behindert die Insulinresistenz aber eine Gewichtsabnahme. Ein fortwährender Überschuss an Energie in Form von Glukose im Blut wird – als Körperfett umgewandelt – in den Fettzellen abgelagert, denn Insulin als anaboles Hormon sorgt nicht nur für die Energieeinschleusung in Muskelzellen, sondern auch in die Fettzellen. Zusätzlich kann der Insulinüberschuss im Blut gerade nach einer Kohlenhydrat-reichen Mahlzeit häufig wahre Heißhungerattacken [Komplikationen bei Diabetes] ca. 2 Std nach dem Essen auslösen. Die sind nicht durch echten Bedarf an Kalorien verursacht sondern sind Fehlregulierungen des Nervensystems, aber sie führen dann zu erneuter Kalorienzufuhr in einen ohnehin bereits übergewichtigen Körper.

Metabolisches Syndrom/Insulinresistenz-Syndrom

Erklärung Metabolisches Syndrom

Als Syndrom wird in der Medizin eine Ansammlung von Symptomen beschreiben, die überraschend oft miteinander bei einem Patienten auftreten, obwohl sie evtl. durch unterschiedliche Störungen verursacht sind.

Als Metabolisches Syndrom bzw. Insulinresistenz-Syndrom wird bezeichnet, wenn zusätzlich zum Übergewicht mindestens zwei der folgenden Störungen/Risikofaktoren vorliegen: Bluthochdruck, schlechte Fettwerte[Blutfettwerte] im Blut und erhöhter Blutzucker.

Menschen mit diesem Syndrom haben ein erschreckend hohes Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen. Deshalb heißen Übergewicht, Bluthochdruck, schlechte Fettwerte im Blut und Diabetes auch das tödliche Quartett.

 

Definitionen für metabolisches Syndrom

 Im Folgenden sind die genauen Grenzwerte nach den Richtlinien der IDF angegeben:

  • fettbedingt erhöhter Bauchumfang (bei Männern ab 94 cm und bei Frauen ab 80 cm)
  • Bluthochdruck mit Behandlung bzw. ohne Behandlung systolisch ab 130 mmHg und diastolisch ab 85 mmHg) sowie
  • Triglyzeridwerte ab 150 mg/dl
  • niedrige HDL-Cholesterinwerte (bei Männern unter 40 mg/dl und bei Frauen unter als 50 mg/dl)
  • nüchtern Blutzuckerspiegel über 100 mg/dl oder bekannter Diabetes

Auch wenn bereits Typ-2-Diabetes vorliegt und behandelt wird oder Maßnahmen zur Triglyzeridsenkung oder HDL-Anhebung eingeleitet wurden und die Werte sich verbessern, werden die Behandelten weiter als Patienten mit Metabolischem Syndrom/Insulinresistenz-Syndrom eingestuft.

Diabetes in Deutschland

Ursachen, Vorstufen, Gefährdete

Die Neuerkrankungsrate in Deutschand beträgt pro Tag ca. 1400 Menschen und ist damit eine der höchsten in Europa – trotz unseres hervorragenden Gesundheitssystems. Die Zunahme der Diabetes Erkrankten in der Bundesrepublik löst mit einer Verdoppelung seit nur 20 Jahren auf nun ca. 10 % der Bevölkerung absolut Besorgnis aus, dabei ist eine Dunkelziffer von ca. 2 % mit eingerechnet. Das heißt, dass wir in Sachen Diabetes Prävention keinen Erfolg gehabt haben.

Effektive Prävention ist jetzt gefragt

Wir brauchen effizientere Vorbeugung als bisher. Und dies bedeutet eben nicht das Wiederholen der altbekannten Empfehlungen: mehr Bewegung und Gewichtsabnahme mittels Fett-armer Ernährung,  denn der Trend der vergangenen Jahre zeigt überdeutlich, wie wenig erfolgreich sich diese Ratschläge umsetzen lassen.  Wir brauchen bessere Empfehlungen: Gerade jetzt gibt es in der wissenschaftlich medizinischen Welt einen Paradigmenwechsel bei Ernährungsempfehlungen hin zu guten Regeln: eine klügerer Zusammensetzung der Nahrung aus mehr gesunden pflanzlichen Ölen, Eiweiß und deutlich weniger raffinierten Kohlenhydraten. Damit wird Insulinresistenz mitsamt ihren Krankheitsfolgen verringert und das macht angesichts unserer im Durchschnitt übergewichtigen Bevölkerung für die Vorbeugung von Diabetes endlich wirklich Sinn.

Wissen ist vorhanden, Umsetzung liegt bei dir

Während die Mühlen unseres Gesundheitssystems langsam mahlen und diese aktuellen Ernährungsempfehlungen eher zögerlich zur Kenntnis nehmen und umsetzen, hat es sich MindCarb zur Aufgabe gemacht, Interessierte und vom Risiko für Diabetes Betroffene direkt anzusprechen und ihnen mit einem interaktiven und auf Internetservice beruhenden Programm zu helfen, ihre Ernährung umzustellen. Der gute Effekt für den Stoffwechsel lässt sich dabei mit dieser sättigenden und nachhaltigen Ernährung sogar ohne Gewichtsabnahme erreichen. Mache einfach den Selbsttest um zu sehen, ob das für dich passen könnte.

Ursachen, Vorstufen und gefährdete Personenkreise enthalten Botschaften, die einen erfreulichen Weg zur Minderung oder gar Vermeidung des Risikos aufzeigen.

Veränderliche Ursachen stark in der Überzahl

Insgesamt,  –  und das muss betont werden, denn das ermöglicht Prävention  –  sind es vor allem das zunehmende Übergewicht und die damit verbundenen Insulinresistenz, die 90% und 80% des Diabetes Risikos ausmachen. Und in Deutschland sind inzwischen 2/3 der Männer und die Hälfte der Frauen von Übergewicht betroffen. Die von Übergewicht und Insulinresistenz ausgelösten Begleiterkrankungen Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes werden als Metabolisches Syndrom bzw. Insulinresistenzsyndrom zusammengefasst und unter Ärzten als gleichbedeutend mit dem lebensgefährlichem Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen angesehen, allen voran Herzinfarkt und Schlaganfall.

Unveränderliche Ursachen

Die unerfreuliche Zunahme von Diabetes wird u.a. der zunehmenden Überalterung der Menschen zugerechnet und den abnehmenden sportlichen Aktivtäten [welche Bewegung und wieviel davon]  Sicherlich sind auch noch weitere Faktoren, z.B. genetische Einflüsse, wirksam. So haben Personen mit Diabetikern in der Verwandtschaft ein höheres Risiko und auch Frauen nach einem sog. Gestationsdiabetes, also Diabetes während einer Schwangerschaft. Im reichen Deutschland sind die sozial Schwächeren mehr betroffen und unter den Kindern ganz besonders Migranten.

MindCarb® GmbH & Co.KG
Prof. Dr. med. Helene von Bibra

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