Metabolisches /Insulinresistenz-Syndrom
Erklärung Metabolisches Syndrom
Als Syndrom wird in der Medizin eine Ansammlung von Symptomen beschreiben, die überraschend oft miteinander bei einem Patienten auftreten, obwohl sie evtl. durch unterschiedliche Störungen verursacht sind.
Als Metabolisches Syndrom bzw. Insulinresistenz-Syndrom wird bezeichnet, wenn zusätzlich zum Übergewicht mindestens zwei der folgenden Störungen/Risikofaktoren vorliegen: Bluthochdruck, schlechte Fettwerte[Blutfettwerte] im Blut und erhöhter Blutzucker.
Menschen mit diesem Syndrom haben ein erschreckend hohes Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen. Deshalb heißen Übergewicht, Bluthochdruck, schlechte Fettwerte im Blut und Diabetes auch das tödliche Quartett.
Definitionen für metabolisches Syndrom
Im Folgenden sind die genauen Grenzwerte nach den Richtlinien der IDF angegeben:
- fettbedingt erhöhter Bauchumfang (bei Männern ab 94 cm und bei Frauen ab 80 cm)
- Bluthochdruck mit Behandlung bzw. ohne Behandlung systolisch ab 130 mmHg und diastolisch ab 85 mmHg) sowie
- Triglyzeridwerte ab 150 mg/dl
- niedrige HDL-Cholesterinwerte (bei Männern unter 40 mg/dl und bei Frauen unter als 50 mg/dl)
- nüchtern Blutzuckerspiegel über 100 mg/dl oder bekannter Diabetes
Auch wenn bereits Typ-2-Diabetes vorliegt und behandelt wird oder Maßnahmen zur Triglyzeridsenkung oder HDL-Anhebung eingeleitet wurden und die Werte sich verbessern, werden die Behandelten weiter als Patienten mit Metabolischem Syndrom/Insulinresistenz-Syndrom eingestuft.
Kohlenhydrate & Zucker
Aufgabe von Kohlenhydraten im Körper
Kohlenhydrate stellen unserem Körper vor allem Energie zur Verfügung. Dabei kann aus Kohlenhydraten im Vergleich der drei Makronährstoffen am schnellsten und leichtesten Energie gewonnen werden.
Durch die Aufnahme von Kohlenhydraten steigt der Blutzuckerspiegel. Dann wird Insulin benötigt, um den Blutzuckerspiegel innerhalb seiner Sollgrenzen zu regulieren und gleichzeitig auch, um Kohlenhydrate als Energie in den Körperzellen nutzbar zu machen.
Einteilung der Kohlenhydrate
Kohlenhydrate bestehen aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasser, man spricht bei ihnen auch von unterschiedlich komplexen Zuckerformen. Man unterscheidet hauptsächlich:
- Einfachzucker, z.B. Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker),
- Zweifachzucker (z.B. Saccharose, das ist Haushaltszucker), und
- Mehrfachzucker (z.B. insbesondere die Stärke in Getreideprodukten, Kartoffel und Reis, die ja täglich in richtig großen Mengen gegessen wird).
Auswirkung auf den Blutzucker
Vor allem Ein- und Zweifachzucker sind in süßen Nahrungsmitteln enthalten und erhöhen den Blutzuckerspiegel rasch, während komplexere Zuckerformen eine langsamere Erhöhung des Blutzuckerspiegels zur Folge haben können. Insgesamt hängt das Ausmaß und die Dauer der Blutzuckererhöhung aber vor allem von der Menge der gegessenen Kohlenhydrate ab.
Mögliche Auswirkung auf Blutfette und Fettmasse
Da Energie entscheidend für die Lebensfunktion des Körpers ist, lagern wir überschüssige Energie – und die stammt zumeist aus Kohlenhydraten – als Körperfett ein, um mit diesen Energiedepots für magere Zeiten vorzusorgen, denn das ist in unserem genetischen Code durch jahrtausendelange Mangelernährung so vorprogrammiert.
BLutfette: Triglyzeride, Cholesterin, HDL und LDL
Allgemeines zum Fettstoffwechsel
Der Fettstoffwechsel ist kompliziert und wird hier nur grob vereinfacht angedeutet.
Als vorbeugend wird das HDL-Cholesterin eingestuft und als schädlich die kleinen LDL-Partikel des Cholesterins und auch die Triglyzeride.
Die „schlechten“Blutfette
In Zusammenhang mit erhöhten Triglyzeridwerten im Blut kommt es zu vielen kleinen LDL-Teilchen, die in die Gefäßwände eindringen und zu Arteriosklerose/Verkalkung [Herz-Kreislauferkrankungen] führen können. Die LDL Konzentration im Blut sollte also möglichst niedrig sein.
Was jedoch die Triglyzeridwerte erhöht, ist eine kohlenhydratreiche Ernährung, und dies umso mehr, wenn gleichzeitig eine Insulinresistenz besteht. Dann werden in der Leber aus den überschüssigen Zuckern und Kohlenhydraten Triglyzeride aufgebaut und über das Blut verteilt.
Das „gute“ Blutfett
Das HDL-Cholesterin fungiert eher als Gegenspieler im Transportsystem von Blutfetten und ist daher in höherer Konzentration ein schützender Faktor, was Herz-Kreislauferkrankungen betrifft. Der Verzehr gesunder Fette (z.B. Olivenöl) fördert hohe HDL-Werte.
Gleichzeitig ist bekannt, dass Triglyzeridwerte durch fettreiches Essen kaum erhöht werden.
Zusammenhang zwischen Nahrungsfett und Blutfetten
Es ist also genau andersherum als lange propagiert: Nahrungsfette (insbesondere mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie z.B. Olivenöl, haben protektive (schützende) Eigenschaften aber viele Kohlenhydrate (insbesondere hochverarbeitete einfache Formen wie z.B. Weissmehlprodukte) haben schädliche Effekte, wenn es um die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und weiterer Erkrankungen [Diabetes Typ 2][Übergewicht] geht.
Und was konkret sind nun gesunde Fette beim Essen?
Als gesund gelten die ungesättigten Fette: Unter den einfach ungesättigten ist vor allem Olivenöl zu nennen und unter den vielfach ungesättigten diejenigen mit hohem Omega 3 Gehalt: Hering, Lachs, Makrele und bei den Ölen Rapsöl und Walnussöl und Lein- und Hanföl.
Entgegen den früheren Warnungen braucht der Körper alle Typen von Fett, auch die mit den gesättigten Fettsäuren: Butter, Sahne, Eier, Fleisch, Käse, Kokosfett. Sie werden als Bausteine von Zellmembranen und als Energielieferanten für Herz- und Muskelzellen benötigt und können also durchaus mit Genuss in moderaten Mengen gegessen werden.
MindCarb® GmbH & Co.KG
Prof. Dr. med. Helene von Bibra
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