Ein ärztlicher Kommentar

von Prof. Dr. med. Helene von Bibra

Vorbeugung gegen die Volkskrankheit Diabetes Typ 2 ist wirksam und praktisch möglich.

Das ist medizinische Binsenweisheit. Diese Prävention beruht auf den zwei Säulen mehr Bewegung und richtigeres Essen, denn Diabetes ist eine „angegessene“ Krankheit. Das wäre auch schön kostenneutral für das Gesundheitssystem.

Wird das in unserem immer teureren Gesundheitssystem effektiv umgesetzt zum Kosten sparen bzw. damit die Bevölkerung gesund bleibt oder gesünder wird? Immerhin hat inzwischen jeder
4. Deutsche einen Prädiabetes oder eine Fettleber. Tendenz steigend.

Leider haben die verschiedenen Strategien, deretwegen Prävention bei uns unzureichend umgesetzt wird, vor allem das eine Ziel: Profit.

im Gesundheitssystem verdient man an den Kranken,
wie oben im amerikanischen Cartoon verdeutlicht:

Ärzte werden im Gesundheitssystem für die Behandlung oder Diagnostik von Krankheiten bezahlt und sind schon damit so ausgelastet, dass sie durchschnittlich nur 10 Minuten Zeit pro Kassenpatienten haben. Prävention kann nicht abgerechnet werden, und die Zeit zu solcher Beratung fehlt allemal.

Obendrein lernt man im Medizinstudium viel über Pharmakologie, d.h. über Medikamente und wie man sie verschreibt. Aber nichts zu gesunder Ernährung; dazu gibt es kein Pflichtfach. Und ebenso wenig zum Motivieren, z.B. zu gesünderer Lebensweise. Das wäre aber Erfolg ver-sprechender, solange der Arzt eben weiß, zu welchem Essen er raten soll.

Viele vernünftige Menschen möchten gesund bleiben.
Sie würden zur Vermeidung eines drohenden Diabetes lieber persönliche Verhaltensweisen anpassen als lebenslang Medikamente mitsamt ihren Nebenwirkungen einnehmen. Derzeit machen aber gerade diejenigen Pharmafirmen den höchsten Gewinnzuwachs, die Medikamente gegen Diabetes und Übergewicht herstellen.

Wollen wir wirklich ungesunde Lebensmittel, Getränke und Fertiggericht für unseren Konsum einkaufen und mit dem gesundheitlichen Ergebnis dieser Einkäufe den Pharmafirmen noch mehr Gewinn bescheren?
Um dann zu ihren Gunsten immer noch mehr an Krankenkassenbeiträgen bezahlen zu müssen?

Es gibt etliche sofortige und praktische Verbesserungsansätze, z.B.:

 

  • Ärzte könnten zertifizierte Online-Präventionskurse zur Vermeidung von Diabetes empfehlen (z.B. Videa bewegt oder MindCarb Ernährungsprogramm), die von medizinischen Topexperten gemacht und von gesetzlichen Krankenkassen erstattbar sind.
  • Man könnte sich einfach eine wöchentliche Gemüsekiste bestellen (z.B. beim Kartoffelkombinat) und diese gesunden Lebensmittel mit schmackhafter Zubereitung
    in die alltägliche Kost integrieren.
  • Es gibt leckere Bohnennudeln (z.B. von Just Taste), so dass ungesunder Konsum an schnellen Kohlenhydraten gegen gesündere „Pasta“ ausgetauscht werden kann.
  • Und es gibt kostenfreie objektive Informationen (z.B. www. diabinfo.de oder
    mindcarb.de)

Richtigeres Essen kann ganz einfach von jedem persönlich umgesetzt werden – dazu braucht es nur ein bisschen Know-how und Änderungsbereitschaft.
MindCarb ist dabei gerne mit Rat und Tat behilflich.