Aktuelle Forschungsergebnisse

Vortrag 5: Ärzte und Lions ergänzen sich für effektive Diabetes Prävention im Alltag

Kongressleiterin Prof. Dr. med. Helene von Bibra erläuterte in ihrem Vortrag, inwiefern sich ärztlicher und auch lionistischer Einsatz für Diabetes Prävention ergänzen. Sie fasst das hier kurz zusammen.

Ärzte und Lions ergänzen sich für effektive Diabetes Prävention im Alltag
Bekanntlich sind gesünderes Essen und mehr Bewegung die beiden Säulen von effektiver Diabetes Prävention. Für die Aufklärung zu solcher Lebensweise muss man nicht Medizin studiert haben. Die wichtigsten Botschaften sind einfacher Natur, gerade auch für Noch-nicht-Patienten.

Der Bedarf an Prävention ist so massiv gestiegen, dass dies nun bereits volkswirtschaftlich relevant wird: In Deutschland besteht bei 9 Millionen Menschen – Tendenz steigend – die Diagnose Diabetes zusätzlich zu weiteren 2 Millionen, die von ihrer Krankheit noch gar nichts wissen. Insgesamt haben davon 95% den sich langsam entwickelnden Typ-2-Diabetes. Dieser Diabetes ist aber evtl. heilbar, zumindest kann man effektiv vorbeugen. Denn diesem Diabetes geht die Stoffwechselsituation Insulinresistenz voraus. Das ist deswegen so bedeutsam, weil Insulinresistenz mit ihren hohen Insulinspiegeln im Blut einerseits nicht nur Diabetes auslöst und dann – ihn weiterhin begleitend – die zu Recht so gefürchteten Komplikationen wie Herzinfarkt, Blindheit, Schlaganfall, Nierenversagen, Amputation und Fußgeschwüre verursacht.  Andererseits aber können Insulinresistenz und ihre hohen Insulinspiegel im Blut in jedem Stadium vor und während der Krankheit zumeist mit dem richtigen Essen normalisiert werden. Damit ist Insulinresistenz ein ideales Ziel für Prävention von Diabetes – und bei bereits eingetretener Erkrankung die ursächliche Strategie zur Reduzierung der Komplikationen, der Medikamente und evtl. sogar die Chance auf Heilung.

Die hauptsächlich auslösenden Faktoren für Insulinresistenz sind Übergewicht und Bewegungsmangel. Die sind zumeist eine Folge von Unwissen. Es wird zu viel und das Falsche gegessen. Zu diesem allgemein verbreiteten Unwissen oder zumindest Unsicherheit tragen nicht nur die gezielt intensiven Werbungen der Lebensmittel- und Getränkehersteller bei sondern leider auch die veralteten Ernährungsempfehlungen von ärztlicher Seite, die seit Jahrzehnten hauptsächlich zu fettarmer Kost geraten haben. Dies ist zwar seit etlichen Jahren wissenschaftlich widerlegt, aber kaum im Gesundheitssystem durch aktuellere Ernährungsempfehlungen ersetzt worden. Dabei hat praktisch ein Paradigmenwechsel stattgefunden: Gewarnt werden muss heute nicht mehr vor Fett sondern vor Zucker im Essen, den man zahlreich in Form der Sättigungsbeilagen als Kohlenhydrate zu sich nimmt und zusätzlich – zumeist unbemerkt-  in Fertigprodukten. Die früher so verteufelten gesättigten Fettsäuren in Fleisch und Milch(-produkten) werden nun als gesundheitlich neutral beurteilt.

Offensichtlich machen diese genannten Faktoren eine gründliche, allgemein zugängliche Aufklärung mit dem aktuellen Forschungswissen notwendig. Denn in der Bevölkerung möchte man gerne gesund alt werden und das dazu korrekte Wissen für richtiges Essen und Bewegung vermittelt bekommen. Weiterhin kann dann jeder selbst entscheiden, was er einkauft und verzehrt.

Hier sei doch unser so gutes Gesundheitssystem zuständig, wird vielfach angenommen.

Aber leider war in diesem System Prävention bisher nicht gefragt aus vielen verschiedenen Gründen. Insgesamt verdient man im Gesundheitssystem an den Kranken. Ärzte werden für die Behandlung von Kranken bezahlt, aber nicht für Prävention. Außerdem haben Ärzte im Studium zumeist weder gesunde Ernährung gelernt noch das Motivieren dazu. Obendrein haben sie wegen all ihrer bürokratischen Überlastung durchschnittlich nur 10 Minuten Zeit pro Kassenpatient und somit keine Zeit zu individueller Beratung für eine Ernährungsumstellung.

Es stellt sich deshalb die Frage, wer die immer wichtigere Aufgabe der Prävention übernehmen kann.

Eine gewisse Hilfestellung wird nun durch moderne Technik geboten: Die zur Prävention so dringend benötigte Ernährungsberatung wird zwar von gesetzlichen Krankenkassen weiterhin nicht erstattet. Neuerdings aber erfolgt Kostenerstattung zur Diabetes Vorbeugung für Ernährungsberatung in Form eines zertifizierten Online-Kurses, wie z.B. für das MindCarb Ernährungsprogramm oder auch ein online Bewegungsprogramm wie z.B. videa bewegt oder doc weight. Wenn Allgemeinärzte solche online Kurse zur Vorbeugung empfehlen, betreuen sie ihre Patienten mit Experten Beratung, ohne selbst ihre Zeit oder ihr Behandlungsbudget zu strapazieren. Solch eine Empfehlung ist für beide Seiten eine Win-Win Situation. 

Aber sehr viele der gefährdeten Übergewichtigen fühlen sich gesund und sind gar nicht in ärztlicher Behandlung. Das lässt sich aus den hier gezeigten Erhebungsdaten der Gesundheitsberichterstattung des Bundes herauslesen: Die Häufigkeit von Übergewicht (BMI  größer 25 kg /) ist pro zunehmende Altersgruppe in Prozent der Bevölkerung aufgezeigt, für Manner in blau und Frauen in rot. Die Übergewichts Häufigkeit verdoppelt sich schon bei den jungen Berufstätigen.

Hier darf man vor allem Übergewicht aus Unwissen annehmen, denn trotz des beruflich bedingten Bewegungsmangels wird weiterhin so gegessen, wie man es sich in den sportlichen Jugendjahren angewöhnt hat. Da ist intensive Aufklärung zu sättigendem und leckerem aber gesundem Essen vonnöten. Diese jungen Berufstätigen sind die zentrale Zielgruppe für Prävention, einfach durch Aufklärung. 

Angesichts aller intensiver Werbung seitens der Lebensmittel- und Getränkeindustrie und leider auch wegen der veralteten Empfehlungen von ärztlicher Seite besteht dringender Bedarf an Informationen aus wissenschaftlich aktueller und gleichzeitig wirtschaftlich ungebundener Quelle. Hier genießt eine NGO wie Lions Deutschland zu Recht Vertrauen – immerhin ist das Motto der Lions: we serve, d.h. wir helfen. Gleichzeitig verfasst ihr Expertengremium „Arbeitsgemeinschaft Diabetes“ medizinisch fundierte Botschaften. Diese beschreiben alles Wesentliche zu Diabetes und seiner Vorbeugung und sind auf lions.de einzusehen. Der Aufklärungsflyer ist knapp und einfach formuliert, für jedermann/-frau, für den Alltag. Er ist also geeignet für Laien aus der Reihe der Lions zur aufklärenden Weitergabe in der Bevölkerung:

Damit sind die wichtigsten Fakten aufgeführt, die es Ärzten und auch Lions ermöglichen, sich zum Nutzen der Bevölkerung angenehm ergänzend und ohne großen Arbeits- und Zeitaufwand in der Prävention zu betätigen: Ärzte bei ihren bereits vorhandenen und für Diabetes gefährdeten Patienten z.B. durch die Empfehlung von zertifizierten online Kursen und Lions mit ihren vielen Clubmitgliedern und Clubactivities für die Ansprache von Bürgern – sowohl jüngeren wie auch älteren –  mit der fundierten Aufklärung, z.B. per Flyer.

Aktuelles fundiertes Wissen zu Ernährung & Bewegung braucht es jetzt für Alle. MindCarb bietet genau dieses mit seinem Ernährungsprogramm. So können Ärzte diesen online Kurs ihren Patienten empfehlen und Lions den anderen Bürgern Aufklärung per Flyer oder www.mindcarb.de.