Der 1. Diabetes-Prävention Online-Kongress des Lions Distrikts Bayern-Süd fand mit renommierten Referenten und zahlreichen Teilnehmer*innen statt. Die Kongressleiterin Prof. Dr. med. Helene von Bibra fasst zusammen, was Prof. Peter Schwarz (Universitätsklinik Dresden) in seinem Vortrag berichtete.
Diabetes Prävention in Deutschland – Fact or Fiction
Änderungen bei Ess- und Bewegungsgewohnheiten wirken mindestens so verbessernd bzw. vorbeugend wie Medikamente. Das ist von zahlreichen Studien belegt. So hat z.B. die Umsetzung zunehmend vieler von allen 5 einfachen Kernzielen bei Prävention (Gewichtsreduktion um 5%, mehr körperliche Aktivität, mehr Ballaststoff Anteile im Essen u.s.w.) zu immer weniger neuen Diabetes Erkrankungen geführt (Lindström, Horm Metab Res 2010).
Diabetes Prävention in Deutschland – Fact or Fiction
Änderungen bei Ess- und Bewegungsgewohnheiten wirken mindestens so verbessernd bzw. vorbeugend wie Medikamente. Das ist von zahlreichen Studien belegt. So hat z.B. die Umsetzung zunehmend vieler von allen 5 einfachen Kernzielen bei Prävention (Gewichtsreduktion um 5%, mehr körperliche Aktivität, mehr Ballaststoff Anteile im Essen u.s.w.) zu immer weniger neuen Diabetes Erkrankungen geführt (Lindström, Horm Metab Res 2010).
Gefährdung für Diabetes erwächst vor allem mit bauchbetontem Übergewicht, aber ganz besonders durch zunehmendes Leberfett (NAFLD, Non Alcoholic Fatty Liver Disease). Dabei vermindert Leberfett die erwünschte Wirkung von Insulin – so entsteht zunehmende Insulinresistenz. Hilfreich gegen Leberfett ist eiweißreiche Ernährung, sowohl rein pflanzlicher aber auch tierischer Herkunft, kombiniert mit maßvoller Kohlenhydratreduktion. Dies wirkt sich schon nach 6 Wochen positiv aus.
10.000 Schritte am Tag ab dem 25. Lebensjahr verhindern nahezu jede chronische Erkrankung. Es gibt jedoch auch sog. „Nicht-Responder“ für körperliche Aktivität, das sind zumeist Menschen mit unverändert ungesundem Ernährungs-gewohnheiten und dadurch veränderter Darmflora. Die verändert zusammenge-setzte Darmflora verursacht dann den vermehrten Aufbau von schädigenden Stoffen, die über die Darmwand ins Blut gelangen und das Diabetesrisiko erhöhen. Hierbei sind besonders die unguten Auswirkungen von Softdrinks zu nennen, ganz besonders der Drinks mit Zuckerersatzstoffen.
Die persönliche Lebensqualität wird durch chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sehr stark beeinträchtigt. Aber gerade hier kann jeder selbst, bereits ohne Arzt, mit den eigenen Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten die Weichen stellen, ob, wann und wie sehr er daran erkranken will.
Für solch ein Selbstmanagement bieten die aktuellen technischen Entwicklungen erfolgreich Unterstützung an und zwar in Form von digitalen Systemen (z.B. Messysteme, Apps, Telemedizin). Diese sind inzwischen sehr differenziert für die Wünsche bzw. Blockierungsmechanismen des Einzelnen ausgelegt, und zusätzlich zielgenau für spezielle Krankheitsrisiken. Als Beispiele benennt Prof. Schwarz zwei von den Krankenkassen sogar zur Diabetes Prävention zugelassene und zertifizierte digitale Systeme:
„Videa bewegt“, eine App mit Motivation zu körperlicher Aktivität durch Video Coaching für 8 Wochen, individueller Betreuung und Verfolgen des Fortschritts mit wissenschaftlicher Evaluation des Nutzens als Studiendesign.
Das „MindCarb“ Ernährungsprogramm, ein 8-wöchiger online-Kurs mit vielen Rezepten in jeweils drei Stufen personalisiert für das individuelle Ziel, mit Videos und Texten zur Stärkung der Ernährungs-kompetenz und Motivation, Bewegungsvideos, Austausch mit Experten, Anzeigen des Fortschritts.
MindCarb freut sich, dass so viele Forschungsergebnisse die Effektivität von Prävention bestätigen und gratuliert Prof. Schwarz zu seinem äußerst motivierenden Vortrag. Wie schön, dass er nun online-basierte Ernährungs- und Bewegungs Kurse empfehlen kann, die Gefährdete sogar mit finanzieller Unterstützung der Krankenkassen selbst unter Pandemie Bedingungen erfolgreich dazu anleiten, gesündere Ernährung und Bewegung in ihrem Alltag umzusetzen.
In der Reihenfolge der Kongressvorträge behandelt der nächste Blog ein sehr kontroverses Thema:
„Neu diskutiert: die Kohlenhydrat–Fett-Debatte – moderne Diabetes Therapie, ihr Beitrag zur Prävention“ (PD. Dr. Martin Füchtenbusch, München, Helmholtz Zentrum Neuherberg).